Ultraschall-Projekt erfolgreich abgeschlossen
Autoren: Dr. Klaus Jessen & Priv. Doz. Dr. Gerd Leimenstoll
Das Marangu Lutheran Hospital, ein Krankenhaus im Norden Tansanias, im Distrikt Moshi Rural gelegen, wird seit über 15 Jahren von den Kieler Ärzten für Afrika e.V. ( KÄfA e.V. ) medizinisch, finanziell und beratend unterstützt.
Im Rahmen eines Projektes wurde jetzt in einer feierlichen Zeremonie mit dem Segen des Krankenhauspastors dem Marangu Lutheran Hospital ein neues Ultraschallgerät übergeben. Bisher waren zwei kleine tragbare Tablet-Geräte verfügbar, die sich lediglich für eine orientierende bildgebende Diagnostik eignen. Dringend benötigt wurde ein modernes interdisziplinär zu nutzendes Sonographiegerät für die Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe. Das neue bildgebende Verfahren erweitert das diagnostische Spektrum des Krankenhauses nicht nur für medizinische Notfälle, sondern eignet sich auch besonders für die Klinikroutine.
Das Marangu Lutheran Krankenhaus verfügt über eine gut funktionierende geburtshilflich-gynäkologische Abteilung mit zahlreichen Geburten, darunter viele Risiko-Schwangerschaften. Etwa 20 % der Schwangerschaften werden per Kaiserschnitt beendet. Besonders die Patientinnen der Gynäkologie werden künftig von der modernen Ultraschalldiagnostik profitieren. Personell ist das Hospital gut aufgestellt, es wurde eine speziell ausgebildete erfahrene Sonographie-Assistentin eingestellt.
In Deutschland wird die Sonographie routinemäßig von einer oder einem Ärzt*in durchgeführt, der alle Befunde zusammenführt, um danach als Erweiterung der klinischen Untersuchung die Sonographie anzuschließen, was vor allem in der Notfalldiagnostik sehr hilfreich ist. Da Ärzt*innen in Tansania Ultraschall-Untersuchungen im Allgemeinen nicht selbständig durchführen, planen wir, für die Ärzt*innen des Marangu Krankenhauses und andere Kolleg*innen im Distrikt Moshi ein sonographisches Curriculum zu etablieren. Eine strukturierte Weiterbildung wäre nicht nur für die Klinik von Vorteil, sondern würde auch die berufliche Qualifikation der Ärzt*innen verbessern.
Wir freuen uns, dass wir mit unseren tansanischen Kolleg*innen gemeinsam dieses wichtige Projekt erfolgreich abschließen konnten.
Ohne die finanzielle Hilfe von Sponsor*innen wäre das Ultraschall-Projekt nicht möglich gewesen. Unser Projekt wurde großzügig von „BINGO! Die Umweltlotterie in Schleswig-Holstein“ gefördert. Wir sagen DANKE!