Nachhaltigkeit im Vereinssport: Workshop mit der U14 von Eintracht Norderstedt

Bild: Jochen Bauer

Autor: Jochen Bauer

Sport ist für viele Menschen ein fester Bestandteil ihres Alltags – ob im Verein, in der Schule oder im Fitnessstudio. Allein in Schleswig-Holstein sind laut Landessportverband rund 800.000 Menschen in etwa 2.700 Sportvereinen aktiv. Immer mehr Vereine möchten ihre Aktivitäten zukunftsfähig gestalten und Nachhaltigkeit als festen Bestandteil ihrer Arbeit verankern. Die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bieten dabei wertvolle Orientierungspunkte. 

Sport und Nachhaltigkeit gehören zusammen

Im Rahmen des Projekts „Sport verbindet – Nachhaltigkeit global denken und lokal handeln“ bieten wir auch 2025 wieder Workshops für Vereine und Sportverbände an. Ziel ist es, die SDGs praxisnah in die Vereinsarbeit zu integrieren – mit Themen wie nachhaltige Beschaffung, Fairer Handel, Gleichberechtigung, die nachhaltige Organisation von Sportveranstaltungen und Vereinsentwicklung. Dabei greifen wir auf die BUNA-Handlungsempfehlungen der LAG 21 NRW zurück, die mit praxisnahen Checklisten und Leitfäden Orientierung für eine nachhaltige Entwicklung im Sport geben. 

Eintracht Norderstedt zeigt Einsatz für faire Produktion

Am 24. September 2025 stand bei der U14 (C-Jugend) von Eintracht Norderstedt u.a. das Thema „Faire Produktion von Sportartikeln“ im Mittelpunkt. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, sich langfristig nachhaltig weiterzuentwickeln – und das beginnt schon bei den jüngsten Mitgliedern. Der Workshop gliederte sich in einen Theorie- und Praxisteil, die durch spielerische Elemente miteinander verbunden wurden. Ein kurzer Energizer sorgte für Bewegung und Teamgeist: In einer Staffel traten zwei Gruppen gegeneinander an, um ihre Namen auf vorbereitete Kreppbänder zu schreiben – ein dynamischer Einstieg in einen spannenden Event. 

Vom Quiz bis zum Fairplay: Lernen mit Spaß

Bild: Jochen Bauer

Im theoretischen Teil erfuhren die Teilnehmenden mehr über die SDGs, das Nachhaltigkeitsdreieck, die Produktion von Sportbekleidung und globale Lieferketten. Besonders aufschlussreich war das „Fair/Unfair“-Quiz, bei dem die Jugendlichen Produkte anhand von Fotos bewerteten. Viele waren überrascht, dass faire Sportartikel oft weder teurer noch weniger modern gestaltet sind – ein wichtiger Denkanstoß für bewussteren Konsum. 

Anschließend folgte ein Torschuss-Quiz, bei dem die Jugendlichen ihr Wissen spielerisch testeten: Nach jeder beantworteten Frage durften sie auf eines von vier Toren schießen – Punkte gab es für richtige Antworten und Treffer. So verband sich Lernen mit sportlicher Aktivität. 

Globale Fairness auf dem Spielfeld

Besonders eindrucksvoll war das anschließende Spiel zwischen dem „Globalen Norden“ und dem „Globalen Süden“. Dabei wurde der Globale Süden bewusst benachteiligt – etwa durch eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten oder unfaire Schiedsrichterentscheidungen. So konnten die Jugendlichen unmittelbar erfahren, wie sich ungleiche Rahmenbedingungen im globalen Handel anfühlen. 
In einer gemeinsamen Diskussion überlegten die Teams, wie das Spiel fairer gestaltet werden kann, und entwickelten schließlich eigene Fairplay-Regeln: 

  • Abklatschen vor und nach dem Spiel 
  • Aufhelfen und Entschuldigen nach einem Foul 
  • Wechseln der Torschütz*innen nach einem Treffer 
  • Anfeuern und Einbinden aller Teammitglieder 

Natürlich wurde der gesamte Praxisteil mit fair produzierten Bällen durchgeführt – ein konsequentes Statement für Nachhaltigkeit im Sport. 

Fazit: Nachhaltigkeit beginnt im Verein

Der Workshop in Norderstedt zeigte eindrucksvoll, wie gut sich Nachhaltigkeitsbildung und Sport verbinden lassen. Durch spielerische Elemente, Teamarbeit und direkte Bezüge zur Lebenswelt der Jugendlichen wird deutlich: Nachhaltigkeit ist kein abstraktes Konzept, sondern lässt sich im Vereinsalltag ganz konkret leben – auf und neben dem Spielfeld. 

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